Telefon: 040 / 897 247 90

Wie wird zusätzlicher Betreuungsaufwand am besten unter den Eltern verteilt?

Bis zum Sommer werden wir wohl noch keine volle Wiederherstellung der Kita- und Schulbetreuung haben. Dadurch erhöht sich die Zeit für die Betreuung eines Kindes durch die Eltern. Aus Gründen der Vorsicht entfällt auch eine Betreuung durch Großeltern. Dadurch erhöht sich die Zeit noch weiter. Wie lösen Eltern, die getrennt sind, den vermehrten Betreuungsaufwand?

„Primär anzustreben ist eine einvernehmliche Übernahme … Dieser Konsens kann als Elternvereinbarung über erweiterten Umgang bis hin zu einem vorläufigen paritätischen Wechselmodell ausgestaltet und festgeschrieben werden.“ ( Kindschaftsrechtliche Auswirkungen der Coronakrise von Richter am OLG Ulrich Rake, Düsseldorf )

Eine einvernehmliche Regelung gelingt nicht immer. Dann kann es notwendig werden, ein gerichtliches Verfahren zu nutzen. „Jedenfalls erscheint es sachgerecht, besondere Betreuungsbedürfnisse des Kindes bei der Ausgestaltung des Umgangs … als Kindeswohlgesichtspunkte zu berücksichtigen. Ob und inwieweit die Deckung eines wegen Ausfalls der Fremdbetreuung in Kita oder Schule entstandenen Betreuungsbedarfs … dem Kindeswohl am besten entspricht, wird vor allem davon abhängen, ob sich die Eltern-Kind-Beziehung als intakt darstellt und ob die Eltern in der Lage sind, vernünftig miteinander zu kooperieren und zu kommunizieren.“ ( Kindschaftsrechtliche Auswirkungen der Coronakrise von Richter am OLG Ulrich Rake, Düsseldorf )

Es wird deutlich, je weniger kooperative Absprachen möglich sind, desto mehr werden die Betreuungsfragen eine Sache der Beurteilung.